Vom zweiten auf den ersten Platz. Die SG Niederhausen 2 hatte beim letzten Spiel auf der Asche (dem allerletzten… bald gibt’s Kunstrasen) in Bitzen Punkte liegen lassen und nur ein 1:1 gespielt. Für uns eröffnete das die Möglichkeit, die Tabellenführung zu ergreifen. 3 Punkte in Wied mussten dazu aber her.
Mal wieder mit Keeper-„Pech“ starteten wir in die Partie. Dieses Mal war es Fabian Sinani (1), welcher die Abwehrkette verlassen musste und uns als Keeper aushelfen sollte. Dieser verletzte sich jedoch beim Warmmachen am Finger, wollte aber dennoch versuchen zu spielen.
Seine Mentalität wurde leider in der 7. Minute früh auf die Probe gestellt. Ein nicht stark geschossener Ball von Leon Jagemann (13) versprang vorm Tor aufgrund eines Platzfehlers. Sinani verschätzte sich, und somit gingen die Gastgeber früh in Führung. In der 12. Minute konnten sie durch einen Freistoß ins Torwarteck durch Nik Brakowskij (77) dann direkt auf 2:0 erhöhen. Was war hier los?
Sinani erkannte, dass es keinen Sinn hatte, es weiter zu versuchen. Daher wechselten wir in der 13. Minute unseren Torwarttrainer Steffen Staats (18) ein. Nach dem Wechsel war die Kiste erstmal dicht. Steffen sorgte auch für neue Motivation auf dem Platz. Dennoch machte sich früh eine unschöne Entwicklung der Partie bemerkbar: viele Pfiffe gegen unsere Elf durch Schiedsrichter Robert Moosakhani. Oftmals berechtigt, jedoch aus unserer Sicht unverhältnismäßig auf Seite der Gastgeber.
Dennoch: Durch einen Freistoß von Dimitri Gerber (10) konnte Kim Schäfer (6) seinen ersten Saisontreffer mit dem Kopf verbuchen. 2:1! Nun hatten wir Blut geleckt. In der 34. Minute spielte Dumitru Motpan (14) einen schönen Steckpass auf Tizian Link (7), welcher sicher verwandelte. Ausgleich!
Nun lief es. Der Flankengeber konnte sich nur 3 Minuten später dann endlich selbst belohnen und zum 3:2 erhöhen. Es sah gut aus! Dennoch: Die angesprochene Grundstimmung auf dem Platz nahm weiter zu. Trainer Maxim Gerber erhielt in der 27. Minute auch eine gelbe Karte, da er sich über eine Foulspielsituation gegen seine Jungs beschwerte, die vom Schiedsrichter nicht gepfiffen wurde. Dennoch: Wir gingen mit der Führung in die Halbzeitpause.
Ein weiterer Treffer sollte den Sack zumachen. Spielerisch dominierten wir die erste Halbzeit. Leider gaben wir das Spiel nach Anpfiff der zweiten Hälfte zunehmend aus den Händen. Die weiterhin einseitigen Entscheidungen des Schiedsrichters gingen ans Temperament einiger. Die Entscheidungen gegen uns waren zwar zumeist berechtigt, jedoch auf keinen Fall verhältnismäßig im Bezug auf die Gastgeber. Wied konnte sich hier einiges erlauben. Ab der 58. Minute gab es gelbe Karten im 5-Minuten-Takt. Teils wegen Meckerns, teils wegen Foulspiels. Eine unschöne Entwicklung.
In der 62. Minute gab der Schiedsrichter dann noch einen Strafstoß zugunsten der Gastgeber. Tim Fuchs (8) klärte den Ball klar vom Gegner, welcher dabei jedoch mit zu Boden ging. Dennoch: absolut faires Tackling (sagten nach dem Spiel auch die Gastgeber). Schiedsrichter Moosakhani entschied sich nach einer gefühlten Ewigkeit dann aber doch für den Strafstoß, welcher durch Marvin Schimanski (16) sicher verwandelt wurde.
Zum Strafstoß kann man wohl „ausgleichende Gerechtigkeit“ sagen. War das Tackling in dieser Situation noch so sauber, traf Tim Fuchs 10 Minuten später beim Klären dann doch den Gegner, was der Schiedsrichter jedoch nicht als Strafstoß wertete. Dennoch: Die zunehmende Unruhe bei uns und die steigende Motivation von Wied, endlich die ersten 3 Punkte einzufahren, sorgten in der 84. Minute dann für den Führungstreffer durch Tim Luca Becker (15). Keeper Steffen Staats (18) war hier zu spät aus dem Tor herausgekommen, weshalb er nicht mehr rechtzeitig zum Ball kam.
Die Partie trennte sich somit mit 4:3 und den ersten 3 Punkten für Wied.
Am Ende kann man sich über den Schiedsrichter beschweren, darf dies aber nicht ausschließlich als Grundlage für die Niederlage auslegen. Waren die Entscheidungen gegen uns berechtigt? Ja! Waren sie im Verhältnis zu den Entscheidungen gegen Wied? Auf keinen Fall.
Ärgern bringt nichts. Am Sonntag empfangen wir mit dem SSV Hattert 2 einen spielerisch sicher stärkeren Gegner.