Mit einem Punkt für beide Seiten trennte sich die letzte Begegnung zwischen unserer zweiten Herrenmannschaft und der SG Neitersen 2. Unverdient, wenn man sich die Gesichter nach dem Spiel angeschaut hat. „Fühlt sich an wie eine Niederlage“, hörte man immer wieder.
Die Jungs unter der Leitung von Trainer Maxim Gerber wollten es besser machen als gegen Hattert. Hatte man dort erst spät mit dem Tore-Schießen begonnen, wollte man dieses Mal früh ein Zeichen setzen.
Die Partie begann auf Augenhöhe. Beide Mannschaften verbuchten gute Spielzüge. Erfolgreiche und gefährliche Abschlüsse aufs Tor blieben jedoch aus.
Schnell war ersichtlich, dass es hier ein sehr körperbetontes Spiel geben würde. Schiedsrichter Birol Göksin ließ das Spiel zumeist auf beiden Seiten laufen. Bei Abseitsentscheidungen war er dann jedoch strenger. Diese waren im Verlauf des Spiels auch maßgeblich für das Ergebnis. Aber dazu später mehr.
Neitersen spielte in dieser Partie oftmals lange diagonale Bälle. Die Abwehrkette hatte sich aber schnell darauf eingestellt und konnte diesen erfolgreich entgegenwirken. Versuchten wir das gleiche Spiel, stellten wir schnell fest, dass es mit klaren kurzen Pässen durchs Mittelfeld besser in Richtung gegnerischem 16er ging.
So auch die Analyse von Kapitän Jonas Abraham (3) in der Halbzeitpause. Mit einem 0:0 wollten wir uns auf keinen Fall zufriedengeben. Zumal Neitersen bereits angefangen hatte, die drei Auswechselspieler durchzuwechseln. Die Teamchemie schien auch durch Pöbeleien untereinander zu bröckeln.
Wir wollten hier in jedem Fall gewinnen und das positive Spiel auf dem Platz weiterführen. Mike Kähler (5), welcher aufgrund von Arbeit nur die erste Hälfte spielen konnte, wurde durch Ion Saranut (9) ersetzt. Dieser brachte uns in der 52. Minute dann auch direkt in Führung!
Ballgewinn durch Jonas Abraham (3) auf der rechten Spielfeldseite. Dieser wartete sehr bewusst und mit großem Überblick ab, bis Tizian Link (10) in Richtung Grundlinie im 16er startete. Gekonnt flankte er den Ball perfekt in den Lauf von Link, der diesen scharf vors Tor brachte. Ion Saranut flog ein und gab dem Ball die richtige Richtung – 1:0.
Ab diesem Zeitpunkt war bei Neitersen nichts mehr los. Es erfolgte kein Zugriff mehr, keine Laufbereitschaft. Das Spiel wurde zunehmend durch hohe und weite Bälle geprägt. Leider passten wir uns in den ersten Minuten diesem Spielstil an, der weniger erfolgreich war. Nach gut 10 Minuten fanden wir jedoch wieder zurück und spielten wie geplant erneut guten Fußball, um uns weiter abzusetzen.
Hier meldete sich jedoch das anfängliche fehlerhafte Abseits-Gespür des Schiedsrichters. Bei einigen Situationen kann man sicherlich von Tatsachenentscheidungen sprechen – ohne Linienrichter ist es auch nicht leicht. Waren unsere Spieler nach dem ersten oder zweiten Rückpfiff wegen Abseits beim nächsten Spielzug darauf bedacht, besser aufzupassen, wurden wir dennoch zunehmend zurückgepfiffen. Frustrierend!
Die Krönung war dann ein Foulspiel gegen Kapitän Jonas Abraham kurz vor dem eigenen 16er. Beim Kampf um den Ball ging Abraham zu Boden. Sein Gegenspieler, noch in aufrechter Position, dribbelte mit dem Ball und fiel erst, als er auf das Knie von Abraham trat und darüber stolperte.
War die Aktion, in der Abraham zu Boden ging, ein klares Foulspiel durch Neitersen, pfiff der Schiedsrichter dies NICHT. Das Eigenverschulden des Spielers von Neitersen wurde uns dann jedoch zur Last gelegt. Abraham musste verletzt den Platz verlassen. Der anschließend ausgeführte Freistoß wurde in der 77. Minute durch Gian Luca Demirol (23) dann rechts oben im Winkel verwandelt. Gut geschossen – und somit der 1:1-Ausgleich.
Im restlichen Spielverlauf dominierten wir erneut das Geschehen. Leider wurden abermals diverse Spielzüge durch den Schiedsrichter unterbunden, sodass wir es bis zum Ablauf der Spielzeit nicht schafften, das verdiente Tor zu erzielen.
Unverdient mussten wir uns somit mit einem 1:1 zufriedengeben.